LUX-Kinotag in München: 500 Gäste feiern europäische Filme

Volles Haus, große Emotionen und mitreißende Diskussionen: Der LUX-Kinotag am 23. März 2025 brachte europäische Filmkunst ins City Kino München und fesselte rund 500 Gäste. „FLOW“, „DAHOMEY“ und „INTERCEPTED“ – sorgten für bewegende Momente und spannende Gespräche über drängende Themen unserer Zeit.

Am 23. März 2025 verwandelte das Münchner Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments das City Kino in eine Bühne für europäische Filme. Beim LUX-Kinotag hatten zahlreiche Gäste die Gelegenheit, drei herausragende Produktionen zu erleben, die für den renommierten LUX-Publikumsfilmpreis des Europäischen Parlaments und der European Film Academy nominiert sind.

Eröffnung mit Animationsfilm und Filmtalk

Den Auftakt machte der Oscar prämierte Animationsfilm FLOW von Gints Zilbalodis. Ohne Dialoge erzählt er die Geschichte einer Katze in einer überfluteten Welt, die lernen muss, mit anderen Tieren zusammenzuleben. Im anschließenden Filmgespräch tauschten sich Adrian Prechtel, Kino-Redakteur der Abendzeitung, und das Publikum über die Erzählweise, die tiefgründige Symbolik und die Bedeutung des Films im Kontext europäischer Animationskunst aus.

Koloniale Raubkunst und ihre Rückkehr

Mit DAHOMEY von Mati Diop rückte die Frage nach der Rückgabe kolonialer Raubkunst in den Fokus. Die Dokumentation begleitet die historischen Ereignisse rund um die Rückgabe von 26 Kunstwerken, die während der Kolonialzeit aus dem ehemaligen Königreich Dahomey (heute Benin) entwendet und im Pariser Musée du Quai Branly ausgestellt wurden. Der Film beleuchtet nicht nur die politische Dimension der Rückgabe, sondern gibt auch Einblicke in die Emotionen und Erwartungen der Menschen in Benin.

Ukraine-Invasion in den Worten russischer Soldaten

Den Abschluss bildete INTERCEPTED von Oksana Karpovych – eine eindrucksvolle Dokumentation, die den Ukraine-Krieg durch abgefangene Telefongespräche aus einer einzigartigen Perspektive zeigt. Der Film basiert auf abgefangenen Telefongesprächen russischer Soldaten, die während der Invasion ihre Erlebnisse und Gedanken mit ihren Familien teilen. Ohne visuelle Kriegsbilder, sondern allein durch die Stimmen der Soldaten und Aufnahmen ukrainischer Landschaften, entsteht eine beklemmende Nähe zu den Schrecken des Krieges.

Abstimmen für den LUX-Publikumsfilmpreis 2025

Der LUX-Publikumspreis, vergeben vom Europäischen Parlament und der Europäischen Filmakademie, macht europäische Filme für ein breites Publikum zugänglich und fördert den Austausch über europäische Werte. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können online für ihren Favoriten abstimmen – ein wichtiger Schritt, um europäische Filmkunst sichtbarer zu machen. Wenn sich Ihnen die Gelegenheit bietet, schauen Sie sich die Filme noch an und bewerten Sie diese bis zum 28. April 2025. Mehr Infos und das Abstimmungsportal finden Sie auf der Webseite des LUX- Publikumsfilmpreises 2025.

© Fotos: Andreas Gebert

Eindrücke des Kinosaals und der Redner